Datenschutz oder optimierte Verantwortungslosigkeit?

Die Sommerakademie des unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz (ULD) in Schleswig-Holstein widmete sich in diesem Jahr der Frage, wie smarter Datenschutz in einer smarten Welt aussehen kann, in der Energiezähler Duschprofile und Handys Bewegungsprofile eines Menschen abliefern können. Droht die organisierte Verantwortungslosigkeit oder gibt es Hoffnung, dass organisierte Verantwortung die schlimmsten Auswüchse des Datenmissbrauchs verhindert?

Meerumschlungen ist das Land, in dem sich Datenschützer mit den ganz großen Brocken anlegen. Nachdem man 2008 Google mit seinem Dienst Analytics in die Parade gefahren war, war diesmal wiederum kurz vor der Sommerakademie Facebook und der Like-Button an der Reihe, was nicht ohne Aufsehen blieb. Immerhin: Auf der Sommerakademie 2011 stand unbekümmert der Chefdatenschützer von Google (Global Privacy Counsel) Peter Fleischer Rede und Antwort. Der Sohn deutscher Auswanderer wandte sich energisch gegen die Vorwürfe, gegen Unternehmen wie Google sei kein Kraut gewachsen, beklagte die unharmonische Gesetzgebung in Europa und erzählte im Stil einer Anekdote, wie er in Italien verhaftet und wegen eines gelöschten Youtube-Videos zu 6 Monaten Haft verurteilt wurde (in Italien werden bei Ersttätern Strafen unter einem Jahr Haft nicht vollstreckt). Der deutschen Datenschutzdebatte in einer langen Podiumsdiskussion hörte Fleischer sichtlich amüsiert zu und bezeichnete sie als "privacy by prohibition". Muss am deutschen Datenschutzwesen die Welt genesen, wie der Internet-Aktivist Jens Best forderte? Oder ist es nicht so, dass der deutsche Datenschutz sehr kompliziert mit vielen Vorschriften ist, aber ausgesprochen durchsetzungsschwach, mithin ein Papiertiger, wie ein anderer Diskussionsteilnehmer bemerkte? 

Quelle:  heise.de

 

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