Interpol wirbt beim ICANN-Treffen für DNS-Sperren

Beim 40. Treffen der Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) haben Vertreter von Strafverfolgungsbehörden, insbesondere Interpol, für DNS-Sperren gegen Kinderpornographie geworben. Björn-Erik Ludvigsen, der von der norwegischen Polizei zu Interpol abgeordnet ist, sagte während einer Diskussion zu DNS-Missbrauch, "jedes Land sollte seine eigene Blocking-Liste haben", um jeweils nationalen Gesetzen zu entsprechen. Die Interpol-Liste umfasst laut Angaben der Beamten rund 400 Domains.

Bei den gelisteten Domains handele es sich um die "schlimmsten" denkbaren Inhalte, die praktisch überall strafbar seien, sagte der Beamte. Neben den Sperren, die von Polizeibehörden weltweit als sinnvoll angesehen werden, drängten die in San Francisco anwesenden Vertreter des FBI, der US Drug Enforcement Agency und der US Food and Drug Administration auch auf eine engere "Zusammenarbeit" zwischen Domainregistries und -registraren und den Ermittlern.

Viel Kritik daran wurde nicht laut. Marc Rotenberg vom Electronic Privacy Center (EPIC) erinnerte auf dem ICAN-Treffen daran, dass rechtsstaatliche Verfahren notwendig seien. Ram Mohan, CTO von Afilias warnte vor zu vielen unerwünschten technischen "Nebenwirkungen" bei DNS-Sperren. Auch wurde darauf hingewiesen, dass die Sperren mit DNSSEC kollidieren könnten, das eigens für mehr Sicherheit der Nutzer eingeführt werden soll.

Quelle:  heise.de
 

Die vollständige News finden Sie >hier<

Schreibe einen Kommentar