Milliardenschäden durch Phishing

In Großbritannien hat das House of Lords in seinem Bericht zu dem Thema „Personal Internet Security“ unter anderem zu Phishing und Identitätsdiebstahl Stellung genommen. Der Bericht enthält alarmierende Informationen, nicht zuletzt zu den durch Phishing und Identitätsdiebstahl verursachten Schäden.

Nach Angaben des Berichts sind Banken in den USA die begehrtesten Ziele von Phishern. Das House of Lords schätzt die Schäden in den USA auf Phishing auf einen Betrag von etwa 2 Milliarden US-Dollar. Die meisten Banken in Großbritannien wurden nach dem Bericht ebenfalls angegriffen. Die unmittelbaren Verlusten englischer Banken durch Betrug im Online Banking gibt der Bericht für das Jahr 2006 mit 33.5 Millionen Pfund an. Allerdings gehe der Trend auch in Großbritannien nach oben. Im Jahr 2005 betrugen die Verluste noch 23.2 Millionen Pfund und im Jahr 2004 £12.2 Millionen Pfund. Die Verluste durch die Verwendung einer gestohlenen Kreditkartennummer zur Bestellung von Waren per Telefon oder Internet werden für das Jahr 2005 mit 183.2 Millionen Pfund befizzert. Dies stellt im Vergleich zu 2004 einen Zuwachs von 21 Prozent dar. Hiervon sollen 117.1 Millionen Pfund auf der Verwendung des Internets beruhen.

Beim Phishing identifiziert der Bericht einen Trend weg von plumpen Mails in schlechtem Englisch, die relativ leicht zu entlaven sind, zu anspruchsvoll entworfenen E-Mails, auf die schon Millionen Nutzer hereingefallen seien. In der zweiten Hälfte des Jahres 2006 habe die Symantec Software an einem normalen Arbeitstag 900–1,000 unterschiedliche Phishing Mail erhalten die in fast 8 Millionen Nachrichten enthalten waren. Allerdings machen Phishing-Mails laut MessageLabs lediglich 0.36 Prozent des Gesamtaufkommens von E-Mails aus. Die Bank payments association hat im September 2006 1,513 verschiedene Phishing-Attacken registriert, die gegen Großbritannien gerichtet waren, im Januar 2005 waren es lediglich 18.

Auch die Zahl von Identitätsdiebstählen, bei denen persönliche Daten durch Dritte missbraucht genutzt wurden, um sich als die Identitätsinhaber auszugeben, haben nach dem Bericht zugenommen. So wurden etwa Darlehen unter fremdem Namen aufgenommen. Im Februar 2006 schätzte die Financial Services Authority die Kosten von Identitätsdiebstählen in den Großbritannien auf 1.7 Milliarden Pfund per Jahr, dies schließt allerdings über 500 Millionen Pfund Kosten durch verschiedene Formen von Kreditkartenbetrug sowie andere nicht online erfolgende Betrugsformen mit ein. Somit lässt sich leider nicht ermitteln, wie groß die Schäden, die allein Online-Identitätsdiebstahl verursacht worden sind, sind.

Insgesamt konstatiert das House of Lords einen starken Anstieg derInternetkriminalität . Die Kriminellen seien mittlerweile häufig in professionellen Banden organisiert, die untereinander Wissen online austauschen und Experten beschäftigen.

Den kompletten Bericht finden sie hier .

Weitere Informationen finden Sie auf der a-i3-Website unter Themen „Identitätsschutz “ sowie „Phishing & Pharming “.

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