Ermittler können HD-Encryption nicht knacken

 
Während der Razzia bei einer Bande von Identitätsdieben sprang einer der drei verhafteten Betrüger auf und legte mit den bereits mit Handschellen gefesselten Händen einen Schalter um. Dadurch wurden Datenbanken gelöscht und Festplatten verschlüsselt. Die britischen Ermittler geben an, die Verschlüsselung nicht knacken zu können. Dennoch folgten Haftstrafen.

Das Ausmaß der Betrügereien könne nach der Festplattenverschlüsselung nicht mehr festgestellt werden. Die geständigen Verbrecher wurden zu Haftstrafen zwischen eineinhalb und vier Jahren verurteilt. Mittels Identitätsdiebstahl erhielten die drei Täter Zugriff zu Bank- und Paypal-Konten. Die Ermittler konnten den Diebstahl von 750.000 Pfund Sterling nachweisen. Angenommen wird, dass der Betrug weit größere Ausmaße hat – was jedoch angesichts der verschlüsselten Medien nicht nachgewiesen werden kann. Die Ermittler gaben an, 400 Computer 12 Jahre lang rechnen lassen zu müssen, um die Verschlüsselung zu knacken.

Die "Serious and Organised Crime Agency" SOCA gab nicht an, welche Festplattenverschlüsselung zum Einsatz kam, um andere Täter nicht zur Verwendung der Technologie zu animieren. Der Vorfall dürfte das Vertrauen in die Kryptografie weiter stärken – es geschieht eher selten, dass offen zugegeben wird, dass verschlüsselte Platten nicht geknackt werden können.

Der Bande dürfte das beherzte Handeln ihres Mitglieds nun zugute kommen. Die entwendeten 750.000 Pfund, die nachgewiesen werden konnte, erwirtschaftete sie zwischen 2003 und 2006. Tätig waren die Betrüger jedoch schon seit Mitte der Neunziger. Die Beweise für die Taten vor 2003 liegen jedoch sicher im Kryptocontainer.

Quelle: Gulli

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