Cyberkriminalität in 2006: Mehr Bots, mehr Phishing, mehr Spyware

Glaubt man führenden IT-Sicherheitsunternehmen, wird in diesem Jahr in Sachen "Cyberkriminalität" einiges auf die Internet-Nutzergemeinde zukommen. "Für 2006 ist mit einem zunehmenden Aufkommen von Bots und mit noch mehr Phishing-Angriffen zu rechnen als im vergangenen Jahr. Wir werden noch stärker mit Adware und Spyware konfrontiert werden und noch mehr kommerzielle Cyberkriminalität erleben", prognostiziert Trygve Aasland, CEO des Sicherheitsspezialisten Norman Data.

Die Anzahl der Phishing-Angriffe stieg 2005 bereits um 91 Prozent. Nach Aussage der Anti-Phishing Working Group wurden allein im Oktober 15.820 Phishing-Versuche registriert. Ebenfalls Zuwachs werde nach Einschätzung von Norman Data bei den so genannten Zombies zu verzeichnen sein. Gemeint sind damit Computer, die so manipuliert wurden, dass sie zur Ausführung illegaler Aktionen missbraucht werden können. Der Eigentümer des manipulierten Computers bemerkt meist nicht, dass ein Hacker einen inaktiven Bot in seinen Computer eingeschleust hat. Eine der häufigsten Angriffsformen, für die Zombies verwendet werden, sind verteilte Denial-of-Service-Angriffe. 2005 stieg die Zahl derartiger Angriffe um 680 Prozent. Dieser Trend werde sich fortsetzen, meint Aasland.

"Die Motive für die Ausführung von verteilten Denial-of-Service-und Phishing-Angriffen sind zumeist Geld und finanzielle Vorteile. Die Entwicklung dieser Betrugsarten zeigt, dass die Cyberkriminalität nicht länger von Computerfreaks ausgeübt wird. Heutzutage liegt diesen kriminellen Aktivitäten ein wirtschaftliches Motiv zugrunde", erläutert der CEO. So erklärt er sich auch, dass es in 2005 zu keinen größeren Sicherheitsangriffen kam. Die Verbreitung von Sober und Mytob waren die größten Angriffe des Jahres, und keiner der beiden war so schwerwiegend wie die Sicherheitsangriffe in den vorangegangenen Jahren.

"Der Trend ist, dass es den Hackern und Urhebern von Viren nicht mehr so stark auf Zerstörung ankommt, sondern vielmehr auf finanziellen Nutzen. Um dies zu erreichen, müssen keine Unmengen von destruktivem Code in Umlauf gesetzt werden", meint Aasland.

Quelle: net-tribune.de
 

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